Reisebericht 2008

Veröffentlicht in Berichte

Wie vielleicht auch die nicht dabei gewesenen Mitglieder wissen, war letztes Jahr die Vereinsreise des Knabenvereins nach München geplant. Da es ja nicht unbedingt selbstverständlich war, das die Reise ins Ausland ging, waren alle vollster Vorfreude. Wie Ihr hier lesen könnt, habe ich das Los gezogen (also eigentlich wurde es mir aufgezwungen) diesen Bericht zu schreiben. Da es aber eine absolute super Reise war, übernehme ich diesen Teil gerne.

Um pünktlich am Bahnhof Winterthur zu sein, mussten wir den 7 Uhr Bus nehmen. Nachdem sich ein Grüppchen in aller Herrgottfrühe im Bus eingefunden hatte, fielen schon die ersten Sprüche und man ging bereits mal grob das Tagesprogramm durch. Schnell wurde klar, dass es eine gute Reise werden würde. Der eine konnte es sich nicht vorenthalten, bevor wir überhaupt Brütten erreichten das erste Bier zu öffnen. Nun dann, in Winterthur angekommen stiess dann auch unser Reiseführer zu uns, der sich bereits in Winterthur aufhielt. Jetzt stand uns nichts mehr im Wege. Wir bestiegen den Zug Richtung München.

Kaum Gepäck verstaut, Platz genommen floss auch schon die erste Runde und auch noch der letzte schlafende Knabi erwachte spätestens jetzt.
Um die Zugfahrt kurz zu fassen: Bier, Essen, Pokern, bei Zwischenstopps 2-3 Züge von einer Zigarette, und jede Menge dummes Geschwätz!! Aber super!
Ach ja, nachdem schon ordentlich Bier getrunken wurde und schon hunderte von Franken den Besitzer gewechselt hatten, wurde dann zum Anstossen kurzerhand noch auf Wein umgestellt. Obwohl die Zugfahrt mehr als 3 Std. dauerte, verging die Zeit wie im Fluge.   

Nach dieser unterhaltsamen Zugfahrt trafen wir nun pünktlich wenn auch nicht mehr ganz nüchtern in München ein. Sofort ergriff unser erfahrener Reisepräsident das Zepter und führte uns zur U-Bahn, mit welcher wir Richtung Unterkunft gelangten. Da angekommen sagte man uns, dass das Zimmer noch nicht bezugsbereit sei. Also deponierten wir unser Gepäck im Hotel und machten uns auf den Weg zu unserem Ziel. Das Müncher Olympiastadion.

Organisiert war eine Führung durch das Stadion, bei welcher wir sogar das berühmte Zeltdach besteigen durften. Als wir dort ankamen wurden wir von 2 jungen Münchner Damen in Empfang genommen. Sogleich verschwanden wir mit Ihnen im Basislager wo wir in den Genuss eines Informationsfilms kamen. Kaum war der Film fertig wurden wir mit Absturzsicherungen ausgerüstet und erhielten weitere Einzelheiten instruiert. Dann konnte es losgehen. Wir bestiegen das Dach. Die einen mit mulmigerem Gefühl als andere. Trotzdem war die ca. 2 Std. lange Führung sehr interessant und eindrücklich! Unten wieder angekommen (halb erfroren) packte uns ein unglaublicher Durst. Durst nach Bier... Münchner Bier. Wir bedankten uns für die unterhaltsame Führung und verabschiedeten uns.

Nun war ca. 15 Uhr und wir überlegten uns, was wir mit dem angebrochenen Nachmittag anfangen konnten. Wie bereits erwähnt waren wir durstig.. und wir waren in München. Also lag es ja wohl auf der Hand, wo wir uns hinbegeben würden. Ins Münchner Hofbräuhaus. Die Urquelle jedes Weizens. Also nichts wie los...

Ca. eine viertel Stunde später erreichten wir das legendäre Hofbräu. Schon oft kopiert, doch niemals erreicht. Nun gab es kein Halten mehr. Wir betraten das Gebäude in unseren weissen Hemden und zogen schon mal den einen oder anderen Blick auf uns. Da das Restaurant relativ gut besetzt war mussten wir uns vorerst mit  2 verschiedene Tischen zufrieden geben. Doch bereits nach dem ersten Moass konnten wir uns dann zusammen setzen. Jetzt gings richtig rund, es gab wohl für jeden genügend Bier. Ganz nach unseren Statuten wurde nun ein gemütliches Beisammensein zelebriert. Nach etlichen Krügen Bier und weiteren Pokerrunden „mussten“ wir dann durch vernünftigen Aufruf unseres Gruppenältesten das Hofbräu verlassen. Besser zu früh, als gar nicht. Wir wollten ja noch das Nachtleben in Angriff nehmen!
Zurück in unserer Unterkunft stand nun der Zimmerbezug auf dem Programm. Da wir mit dem Schlimmstem gerechnet hatten, waren wir sehr positiv überrascht, als wir unsere Loge vorfanden. 4 Kajütenbetten und eine separate Matratze sorgten für ein unvergessliches Ambiente. Schnell waren wir eingerichtet und die Ersten bereits geduscht und parat für den Ausgang.

Parfümiert und ausgerüstet trafen wir uns unten an der hauseigenen Bar um noch einen kleinen Starter einzunehmen. Als wir dann alle bereit waren, verliessen wir die Unterkunft gestaffelt. Location für den heutigen Abend war klar: Das Kultfabrikgelände. Dutzende von Clubs, Stück an Stück, Musikrichtungen für jedermann. Selbst ich habe sowas noch nie gesehen. Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Sofort stürzten wir uns unter die Leute. Es dauerte nicht lange und die ganze Gruppe war überall verstreut, doch dank den weissen Hemden traf man im Verlaufe des Abends immer wieder auf verschiedene Knabis. Die einen sah man mehr, die andern weniger, vereinzelte gar nie mehr!! Und so zog sich die Partynacht bis früh in die Morgenstunden. Die letzten Partygänger trafen meinem Erinnerungsvermögen um ca 5:00 im Hotel ein. Doch relativ schnell wurde klar dass noch ein Knabi fehlte. Nichts desto trotz, waren alle ziemlich müde, es kehrte Ruhe ein und wir alle träumten vom vergangen Tag...
Doch der Schein trügte und es war schneller wieder Morgen als uns allen lieb war. Um 9:30 wurden wir durch unseren Frühaufsteher geweckt. Schnell entdeckten wir dann auf unseren Handys, das jeder ca. 10 Anrufe in Abwesenheit auf dem Display hatte. Komischerweises waren die alle vom gleichen Anrufer! Irgendwie kam es uns auch spanisch vor, das ein Bettchen nicht besetzt war. Hmm... Na ja, kommen wir später darauf zurück. Da wir um 10:30 das Hotel verlassen mussten, blieb uns leider nichts anderes übrig, als aufzustehen. Langsam aber sicher bewegte sich auch der letzte aus seinem warmen Bett und es war leider schon wieder packen angesagt.
Als wir dann die Unterkunft verlassen hatten, statteten wir den „Wiesn“ noch einen kleinen Besuch ab. Jedoch began das Oktoberfest ja erst eine Woche später und wir suchten eine gemütliche Gaststätte auf. Kurz gesucht, schnell gefunden.
Ein richtiges Müncher Restaurant, ein gutes Pendent zum Hofbräuhaus, wo wir am Tag zuvor waren. Als wir das Lokal betraten, fiel uns auf, das jeder, aber wirklich jeder ein Bier vor sich stehen hatte. Das musste wohl der sogenannte Frühschoppen sein. Wir liessen uns an einen Tisch im oberen Stock führen. Einen besseren Tisch hätten wir kaum bekommen können. Eine sauber abgeschirmte Nische ganz für uns alleine. Optimal... Vom Hunger geplagt bestellten wir. Aber was wäre ein Menu ohne Bier. Also wurde mal eine Runde Weizen bestellt, bis auf einzelne Ausnahmen, die wohl noch mit dem Restalkohol von gestern zu kämpfen hatten.
Jetzt wurde nochmals der Vorabend durchgegangen... Aber moment, 1,2,3,4,5,6,7,8!! Wo ist unser 9ter Knabi??? Irgendwie fehlt da einer! Hmm.. jetzt wurde die Sache langsam ernst und es wurde gerätselt und spekuliert wo denn unser 9ter Knabi wohl sein könnte. Für einige war es schnell klar wie das Ganze abgelaufen sein könnte. Um ca 15:00 traf dann ein Sms vom verlorenen Sohn ein. Ich zitiere: „Hey Timo, nimmsch dänn na mis Köfferli mit, bin dihei“. Es kehrte einen Moment lang Stille ein. Was heisst hier „bin dihei“? Wir sind hier in München!! Sogleich wurde wieder intensiv spekuliert, wie der wohl nach Hause gekommen ist. Nun ja, das bleibt wohl Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Auf jeden Fall wurde noch bis in den Nachmittag hinein getrunken und diskutiert, bis wir uns auf den Weg machen mussten, um unseren Zug zu erwischen. Am Bahnhof angekommen bestiegen wir alle den Zug und fuhren Richtung Winterthur. Doch wer jetzt denkt wir seien Müde gewesen von all den Strapazen, der täuscht sich gewaltig. Es wurde referiert, getrunken, gepokert, genau gleich wie bei der Hinfahrt.
In Winterthur angekommen, setzten wir uns in den 660 Bus, Richtung Linde Oberwil, wo wir noch einen feiner Znacht zu uns nahmen, bis dann der Zeitpunkt kam um nach 2 anstrengenden Tagen nach Hause zu gehen.

An dieser Stelle möchte ich mich in Namen von allen beim Präsidenten und beim Aktuar nochmals für die 2 super, organisierten Tage bedanken. Es waren 2 unvergessliche Tage und ich hoffe die nächste Vereinsreise wird ebenso ausfallen.