Reisebericht 2017

Veröffentlicht in Berichte

Samstag:

14 Knaben treffen sich pünktlich um 8.45 beim Bierstand im Hauptbahnhof Zürich. Der Treffpunkt ist gewiss rein zufällig gewählt und hat nichts mit den Vorlieben der Knaben zu tun. Vor der Abreise wird von vielen noch ein kleines Frühstück genossen. Manche begnügen sich dabei mit einem kühlen Bier, wobei andere bereits sehr hungrig sind und deshalb zum Döner greifen.

So gestärkt reist die muntere Truppe dann per Zug nach Brig. In dem reservierten Wagon trifft man noch eine andere Reisegruppe die ebenfalls nach Brig unterwegs ist und im Gegensatz zur rein männlichen Knabengruppe nur aus Frauen besteht. Schon bald zaubern einige Mitglieder beider Gruppen kühle Getränke aus ihren Rucksäcken, was die ohnehin schon gute Stimmung weiter hebt. Es wird viel gesprochen, getrunken, gegessen und gelacht. Auch die Jasskarten dürfen auf einer solchen Reise natürlich nicht fehlen. So vergeht die rund 2 stündige Fahrt nach Brig wie im Flug und man trennt sich, um ein paar Erfahrungen und Promille reicher als zuvor.

Für die Knaben geht es erst mal weiter ins Hotel, welches nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten dann doch gefunden wird. Die Zimmer sind schnell bezogen, die Schlüssel verteilt und schon geht es weiter Richtung Mittagessen. Es wird Raclette serviert und dazu passend natürlich auch eine lokale Spezialität: der Weisswein. Der Käse schmeckt hervorragend und so langt man gerne ein wenig mehr zu. 100 Portionen Raclette und einige Flaschen Johannisberg später stellt man schliesslich fest, dass der eingeplante Zug nach Leuk nicht mehr zu schaffen ist. Dann nimmt man halt einen späteren Zug mit einem kleinen Umweg um schliesslich nach Varen zu gelangen. Denn dort findet heute das bekannte Weinfest statt, dass die Knaben natürlich nicht verpassen wollen.

Kaum angekommen wird auch schon angefangen mit der Degustation der lokalen Weine. Es gibt Johannisberg und der Name kommt vielen entfernt bekannt vor. Um ganz sicher zu sein, dass er auch gut schmeckt, wird gerne auch ein wenig mehr davon probiert. Bei gemütlicher Livemusik trifft man schliesslich auch noch einige bekannte, die wohl regelmässig herkommen.

Um 17:00 wird der Tisch plötzlich abgeräumt und man muss sich auf die Suche nach einem neuen Plätzchen machen. Nach etwa 20 Metern wird man dann auch schon fündig. Auch hier spielt ein Duo aus drei Leuten, um für Stimmung zu sorgen. Man ist vor allem von dem super Pianisten mit modischer Kopfbedeckung begeistert.

Hier trennt sich die Gruppe in mehrere Teile auf. Manche begeben sich auf die Suche nach etwas Essbarem oder Weinkellern, während andere weiter der Musik lauschen. So geniesst jeder auf seine Art das Weinfest bis spät abends oder einige sogar bis früh morgens.

Sonntag:

Am Sonntagmorgen ist der nächste Treffpunkt vereinbart. Obwohl nicht ganz pünktlich schafft es doch jeder in die Hotellobby. Mancher wirkt ein wenig müde doch lässt sich davon keiner aufhalten. Heute steht der Ringkuhkampf auf dem Programm. Es geht erneut per Zug nach Raron. Nach erneuten kurzen Orientierungsschwierigkeiten läuft man etwa 20 Minuten vom Bahnhof zum Festgelände. Die Kämpfe sind bereits in vollem Gang als die 14 schliesslich ankommen.

Während einige sich gleich hinsetzen und gespannt das Geschehen verfolgen geniessen andere lieber ein wenig die Ruhe im Schatten der Bäume. Obwohl die Kämpfe sehr unterhaltsam sind, erschliesst sich den meisten das System dahinter nicht so ganz. Es wird angeregt diskutiert und man informiert sich bei Ortsansässigen. Es wird schliesslich klar: Nach drei Niederlagen wird dem Besitzer gedankt und die Kuh abgeführt. Doch wer am Ende wirklich gewinnt ist manchmal immer noch nicht ganz eindeutig.

Das Wetter heute ist hervorragend. Praktisch keine Wolken sind am Himmel zu sehen. Mancher bereut keine Sonnencreme mitgenommen zu haben. Auch für Speisen und Getränke zur Kühlung ist bei dem Fest natürlich gesorgt. Einige Knaben sind auch schon wieder munter dabei und genehmigen sich 1-2 Bier. Andere halten sich jedoch lieber etwas zurück und bevorzugen ein Rivella. Und wie üblich bei solchen Anlässen ist man schon bald mit den Tischnachbarn befreundet und unterhält sich angeregt. Motorräder sind hoch im Kurs.

Um 14:00 ist es Zeit aufzubrechen und die Rückreise anzutreten. Alles werden zusammengetrommelt und auf geht es zurück in Richtung Bahnhof. Viele sind erschöpft von diesem anstrengenden Wochenende, deshalb verläuft die Rückreise wohl ein wenig ruhiger als die Hinfahrt. Man geniesst das Panorama oder holt ein wenig Schlaf nach. Und schon ist man wieder am Ausgangspunkt der Reise in Zürich. Einige verabschieden sich hier, doch die meisten kommen noch mit in die Kreuztrasse, um das Wochenende traditionell mit einem leckeren Cordon Bleu abzuschliessen.

Im Namen aller Knaben möchte ich mich noch bei unserem Präsidenten für die Organisation und die Durchführung dieser gelungen Reise ins schöne Wallis bedanken.